Einführung von ETRS89/UTM in Bayern

Zum Jahreswechsel 2018/2019 hat die Bayerische Vermessungsverwaltung das Europäische Terrestrische Referenzsystem 1989 (ETRS89) mit UTM (Universale-Transversale Mercatorprojektion) als neues amtliches Bezugs- und Abbildungssystem eingeführt. Dies ist Voraussetzung für eine grenzüberschreitende Nutzung von Geodaten in Europa. Die Bayerische Vermessungsverwaltung hat ihr Produktangebot vollständig auf das neue UTM-Koordinatensystem umgestellt. Die Nutzer erhalten die Produkte im UTM-System. Die bisherigen Produkte werden für einen Übergangszeitraum von einem Jahr bis Ende 2019 weiterhin parallel im Gauß-Krüger-System (GK) angeboten.

Transformation von Geofachdaten
Damit Sie Ihre Geofachdaten weiterhin mit den amtlichen Geobasisdaten kombinieren können, müssen diese ebenfalls umgestellt werden.

Wie erfolgt der Ablauf Ihres Umstellungsverfahrens?

Informationen über Ihre Daten Sammeln

Diese Daten werden benötigt, um später die Transformationssoftware speziell für Ihre Datenbank zu konfigurieren sowie ggf. weitere nötige Schritte zu planen:

  • Mit welchen Anmeldedaten kann die Datenbank verbunden werden?
  • Welche Fachschalen werden genutzt und enthalten eigene Daten?
  • Existieren Anpassungen am Datenbankschema?
  • Existieren neue Tabellen mit Geometriedaten?
  • Wurden Tabellen um eigene Geometrieangaben erweitert?
  • Existieren Trigger, die auf Änderungen an der Geometrie reagieren?
  • Sind Rasterkarten (etwa Luftbilder) in Ihrem System in Verwendung?
  • Werden DWG’s im Kartenarchiv referenziert, die GK-Koordinaten enthalten?
    z.B. Bebauungspläne, Flächennutzungspläne o.ä.

Update von GISX

Für die Transformation muss Ihre GISX Installation auf die neueste Version aktualisiert werden.
Falls Sie die Ihr System nicht selbst aktualisieren möchten, können wir dies gerne für Sie per Fernwartung durchführen.

Zeitplan abstimmen

Sie stimmen mit uns einen Zeitplan für die Umstellung ab. Falls Sie ALKIS-Daten des Vermessungsamts verwenden, empfehlen wir, die Umstellung durchzuführen, wenn eine Aktualisierung der ALKIS-Grundkarte ansteht. Planen Sie zwei bis drei Wochen Vorlaufzeit für Abstimmung, Konfiguration und Tests ein.

Installation der Transformationssoftware

Wir installieren die eigentliche Transformationssoftware auf einem Arbeitsplatz mit installiertem und aktuellen GISX 2 und eingerichtetem Zugriff auf die Datenbank in Ihrem Netzwerk.

Analyse Ihrer Daten

Wir durchsuchen Ihre Datenbank nach Spalten mit Geometrieangaben, und passen die Konfigurationsdateien der Transformation an. Die Transformation kann bei Bedarf auf Projekte oder durch räumliche Filter eingeschränkt werden.

Simulation der Transformation

Bevor wir Ihre Daten produktiv transformieren, führen wir eine Simulation der Transformation durch.
Dabei werden alle durch die Transformation festgelegten Geometrieangaben aus der Datenbank gelesen und transformiert. Eventuelle Fehler werden protokolliert. Die transformierten Koordinaten werden noch nicht in der Datenbank gespeichert.

Bearbeitungspause

Änderungen an der Datenbank werden verboten.

Datensicherung

Vor der Produktivtransformation sichern wir ein letztes Mal Ihren aktuellen Datenbestand.

Transformation

Jetzt wird es ernst. Wir führen die „echte“ Transformation Ihrer Daten durch.

ALKIS-Import

Gegebenenfalls spielen wir die ersten ALKIS-Daten mit UTM-Koordinaten ein.

Freigabe

Ihr Datenbestand wird wieder zur Bearbeitung freigegeben.

Wieviel Zeit muss ich für die Umstellung einplanen?

Das hängt in erster Linie von der Anzahl ihrer Anpassungen ab. Die Vorbereitungszeit für ein Standardsystem sollte bei ca. 2-4h liegen. Die Transformationszeit ist abhängig von der Größe Ihres Datenbestandes.

Beispiel bei einer Kleinstadt mit

  • ca. 20000 Einwohner
  • 235 km Kanal
  • 22000 Flurstücke

Simulation: 8 min (inkl. ALK)
Transformation: 16 min

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